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Augen- und Munderkrankungen

Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und Systemerkrankungen

VERFASST VON EINEM ARZT
Mundgesundheit ist mehr als nur eine Frage der sauberen Zähne. Heute belegen viele Studien, dass ein Ungleichgewicht im Mundbereich Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben kann. Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis sowie chronische Zahninfektionen gelten heute als Risikofaktoren für diverse Systemerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atembeschwerden oder Gelenkerkrankungen. Die Aufrechterhaltung einer guten Mundhygiene bedeutet also auch, etwas für die allgemeine Gesundheit zu tun.

  • Was hat der Mundtrakt mit der allgemeinen Gesundheit zu tun?
  • Welche Anzeichen müssen Sie beachten?
  • Wie können Sie für Ihre Mund- und Ihre allgemeine Gesundheit sorgen?

Zusammenhang Mundgesundheit und Systemerkrankungen im Überblick

SchweregradSchlecht behandelte Mundinfektionen oder -entzündungen können das Auftreten oder die Verschlimmerung von schweren Systemerkrankungen begünstigen. Eine frühzeitige Behandlung begrenzt diese Risiken.
Durchschnittliche DauerDie Wechselwirkungen zwischen Mund und Körper verlaufen oft still und chronisch. Eine regelmässige Kontrolle ist daher wichtig, auch wenn keine Schmerzen vorhanden sind.
SymptomeAnzeichen können Zahnfleischbluten, Zahnfleischschmerzen oder -schwellungen, anhaltender Mundgeruch, wiederkehrende Entzündungen sowie eine Verschlimmerung bestehender Systemerkrankungen wie instabiler Blutzucker sein.
BehandlungDie Behandlung umfasst eine konsequente tägliche Mundhygiene, regelmässige Zahnbehandlungen zur Beseitigung von Infektionsherden und eventuell eine antibiotische oder chirurgische Behandlung. Wichtig ist auch die Abstimmung zwischen den Gesundheitsfachpersonen für ein ganzheitliches Vorgehen, das dem Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten angepasst ist.
Bei KindernEine schlechte Mundgesundheit kann sich auch auf Wachstum, Lernen und Immunität auswirken. Eine frühzeitige Prävention ist wesentlich.

Zusammenhang zwischen Mundtrakt und allgemeiner Gesundheit

In der Mundhöhle befindet sich eine komplexe Mikrobiota, die bei einem Ungleichgewicht oder einer Infektion zu einer Eintrittspforte zum restlichen Körper werden kann. Krankheitserregende Bakterien können über das entzündete Zahnfleisch in die Blutbahn gelangen und in entfernte Organe wandern. Die chronische Entzündung kann auch bestimmte Immun- und Stoffwechselmechanismen stören. Dies wird als niederschwellige Entzündung bezeichnet.Komplikationen:
Eine schlechte Mundgesundheit kann verschiedene Erkrankungen begünstigen oder verschlimmern. Sie spielt unter anderem bei Diabetes eine Rolle, da die chronische Entzündung infolge von Parodontalerkrankungen zu einer erhöhten Insulinresistenz beiträgt. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen können durch das Vorhandensein von Mundbakterien beeinflusst werden, die die Wände der Blutgefässe schädigen können. Im Bereich der Atemwege kann das Einatmen von Bakterien aus der Mundhöhle zu Lungeninfektionen führen. Schliesslich könnten manche Polyarthritiden durch molekulare Mimikry oder durch die Wanderung von Bakterien aus dem Mund in die Gelenke ausgelöst oder verschlimmert werden.
Weitere Informationen
Erkrankungen, die mit der Mundgesundheit assoziiert sind
Typ-2-Diabetes
Zwischen Parodontitis und Typ-2-Diabetes besteht ein bidirektionaler Zusammenhang. Die chronische Entzündung bei Parodontitis kann die Insulinresistenz verschlimmern und die Blutzuckereinstellung erschweren. Umgekehrt begünstigt ein schlecht eingestellter Diabetes die Entstehung und das Fortschreiten von Parodontalerkrankungen.
Herzinfarkt und Schlaganfall
Bakterien aus dem Mund, insbesondere bei Parodontitis, können in die Blutbahn übergehen. Sie tragen dann zur Entzündung und zur Bildung von Ablagerungen an den Arterienwänden bei und erhöhen so das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Lungenerkrankungen und chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Insbesondere bei älteren oder gebrechlichen Menschen können die pathogenen Mundbakterien in die Atemwege eingeatmet werden, was zu Lungeninfektionen führt. Dies erhöht das Risiko für Lungenerkrankungen (Lungenentzündungen) und verschlimmert die Symptome der COPD. Dabei handelt es sich um eine chronische Atemwegserkrankung, die durch eine fortschreitende Verlegung der Atemwege gekennzeichnet ist.
Chronisch-entzündliches Rheuma
Bestimmte an Parodontitis beteiligte Bakterien wie Porphyromonas gingivalis könnten Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis auslösen oder verschlimmern, indem sie eine abnorme Immunantwort stimulieren.
Neurodegenerative Erkrankungen
Neuere Studien deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Alzheimer hin. Chronische Entzündungen und die Wanderung von Bakterien oder Toxinen aus dem Mund ins Gehirn könnten zu neurodegenerativen Prozessen beitragen. Diese Mechanismen werden noch untersucht.
Schwangerschaftserkrankungen
Parodontalerkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Ereignisse während der Schwangerschaft assoziiert, insbesondere Frühgeburten, intrauterine Wachstumsretardierung und Präeklampsie. Die Parodontitis löst eine systemische Immunantwort und eine Zunahme von entzündlichen Zytokinen aus, die die fetale Entwicklung beeinträchtigen können.

Welche Anzeichen müssen Sie beachten?

  • Zahnfleischbluten, auch wenn es nur leicht oder gelegentlich auftritt.
  • Schmerzen oder Schwellungen des Zahnfleisches.
  • Anhaltender Mundgeruch trotz regelmässigem Zähneputzen.
  • Häufige Entzündungen im Mund.
  • Eine Verschlimmerung chronischer Erkrankungen wie Diabetes, der schwer eingestellt werden kann.

    Ich befolge die praktischen Tipps und beobachte meinen Zustand.
  • Wenn ich an einer chronischen Erkrankung leide (Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma) und mein Zahnfleisch blutet oder schmerzt.
  • Wenn ich häufig oder über längere Zeit andauernde Infektionen im Mund habe.
  • Wenn ich an einer Parodontalerkrankung leide und eine Schwangerschaft oder eine Operation plane.

    Ich suche in den nächsten Tagen meine Zahnärztin oder meinen Zahnarzt oder eine Parodontologin oder einen Parodontologen auf.

Wie können Sie für Ihre Mund- und Ihre allgemeine Gesundheit sorgen?

Praktische Tipps
  • Putzen Sie mindestens zweimal täglich die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta und einer geeigneten weichen Zahnbürste.
  • Verwenden Sie täglich Zahnseide oder Interdentalbürstchen, um die Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Planen Sie jährlich einen Zahnarztbesuch ein, auch wenn Sie keine Schmerzen haben.
  • Reduzieren Sie das Rauchen oder geben Sie es auf: Es verschlimmert Mund- und Systemerkrankungen.

Medikamente gegen systemisch relevante Mund- und Zahnerkrankungen

Medikamente zur lokalen Anwendung
  • Lokale Antiseptika, insbesondere Mundspülungen mit Chlorhexidin, um die Bakterienbelastung zu reduzieren.
Medikamente zum Einnehmen
  • Entzündungshemmer zur Verringerung der Mundentzündung und Linderung der Schmerzen.
  • Antibiotika bei schweren Infektionen oder dem Risiko systemischer Komplikationen.
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Was unternimmt der Zahnarzt?
Der Zahnarzt behandelt Infektionsherde wie Karies, Parodontitis oder Abszesse. Anschliessend erfolgt eine professionelle Tiefenreinigung inklusive Zahnsteinentfernung und Wurzelglättung, die in der Regel halbjährlich durchgeführt wird. Der Zahnarzt kann bei Verdacht auf systemische Komplikationen den behandelnden Arzt benachrichtigen. Der Arzt wiederum passt die Gesamtbehandlung unter Berücksichtigung des Mund- und Zahnzustands des Patienten an. Bei Vorliegen eines besonderen Risikos wie Diabetes mellitus, Schwangerschaft oder chirurgischen Eingriffen wird ein Behandlungsprotokoll empfohlen, das zwischen den Fachpersonen koordiniert wird.

Systemischen Auswirkungen vorbeugen

Ursachen und Auslöser
Nicht entfernte Plaque führt zu einer chronischen Entzündung. Unzureichendes oder falsches Zähneputzen begünstigt diese Situation. Weitere erschwerende Faktoren sind Rauchen, schlecht eingestellter Diabetes, unausgewogene Ernährung sowie Stress und Immunschwäche.
Prävention
  • Achten Sie auf eine gründliche Mundhygiene mit entsprechendem regelmässigem Zähneputzen.
  • Lassen Sie bei einer medizinischen Fachperson regelmässige Mund-Zahn-Checks durchführen.
  • Setzen Sie bereits im Kindesalter auf eine frühzeitige Erziehung zur Mundhygiene.
  • Fördern Sie die Kommunikation zwischen Zahnärztinnen und Zahnärzten und anderen medizinischen Fachkräften.

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